Das Jahr, auch das Marketing-Jahr, geht zu Ende. Normalerweise Zeit für einen Ausblick aufs kommende Jahr.
Doch ich muss hier jetzt einfach mal den „Fail des Jahres 2024“ von der Seele schreiben. Ganz subjektiv aus meiner persönlichen Sicht. Aber als Markenwächter und Stratege tut es einfach weh. 😉
Es geht um das Flaschen-Design von Powerade. Powerade wurde 1987 als isotonisches Sportlergetränk entwickelt. Es gehört zur Coca-Cola Company: Weltmarktführerin, erfolgreiche Markenartiklerin und bewunderte Marketing-Meisterin.
Doch was ist da passiert? Wird hier gerade eine Marke zerstört? Und zum Gespött der ambitionierten Sportlerwelt gemacht?
Im Juni dieses Jahres – genau richtig zu den Olympischen Spielen – gab es eine neue Banderolen-Gestaltung auf der Flasche für Deutschland. Die neue Gestaltung brachte mich erst zum Kichern. Doch dann wurde das Kichern eher zum hysterischen Lachen. Ungläubig schaute ich aufs Etikett.
Power ade. Ernsthaft! Flasche leer, oder was? Jetzt mit ohne Power?
Aus dem Energydrink wurde ein mellow Sundowner. Aus dem Energiespender wurde ein Energiezieher?
Die Flaschen-Banderole funktioniert im englischsprachigen Raum. Aber leider nicht in Deutschland. Hier ist das globale Marketing des Weltunternehmens voll in die semantische Falle der deutschen Sprache getappt.
Internationale Markenführung braucht eben auch viel lokale Power, um regional zu kommunizieren.
Wünsche Euch allen, allen Markenbotschaftern und -strategen volle Power fürs neue Jahr. Egal wo ihr gerade seid!

